Bildungsdokumentation

 

Die Betreuung, Erziehung und Bildung der Kita-Kinder erfolgt familienergänzend und nach Maßgabe des nordrhein-westfälischen Gesetzes zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz – KiBiz) auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und des katholischen Glaubens.

Die Grundlage für eine individuelle, stärkenorientierte und ganzheitliche Bildungsarbeit ist die regelmäßige alltagsintegrierte wahrnehmende Beobachtung der Kinder, gerichtet auf ihre Möglichkeiten und auf die individuelle Vielfalt ihrer Handlungen, Vorstellungen, Ideen, Werke, Problemlösungen u.ä.

 

Für jedes Kind wird nach schriftlicher Zustimmung durch die Erziehungsberechtigten eine Bildungsdokumentation erstellt. (Diese kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft schriftlich widerrufen werden.)

 

Neben schriftlichen Dokumentationen ist es den pädagogischen Fachkräften ein Anliegen, die Entwicklungsschritte der Kinder von Beginn an mit Hilfe von Fotos, gesammelten Werken, Beobachtungen, etc. sichtbar zu machen. Um den individuellen Bildungsprozess des einzelnen Kindes festzuhalten, gibt es im Alltag der Kindertageseinrichtung vielfältige Situationen und Materialien.

Da es sich bei der Bildungsdokumentation um einen fortlaufenden Prozess handelt, legen wir für jedes Kind einen Ordner an. Dieser steht für das Kind und deren Eltern frei zugänglich in den Gruppen.

 

In dem Ordner werden u.a. die 10 Bildungsbereiche, z.T. in Bild sowie Text unterstützt durch den Bildungskoffer des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, einen großen & festen Bereich einnehmen.

 

Dabei sind die einzelnen Bereiche eng miteinander verknüpft und nicht trennbar. So fördert z.B. das Lesen / Anschauen eines Bilderbuches bereits mehrere Bereiche im ganzheitlichen Entwicklungsprozess eines Kindes und somit sind parallel verschiedene Bildungsbereiche gebündelt aktiv.

 

In der Bildungsdokumentation werden folgende Elemente festgehalten:

  • Allgemeine Alltagsbeobachtungen
  • Spezielle, auf das einzelne Kind gerichtete Beobachtungen
  • Kinderzeichnungen und Fotos situativ oder im geplanten Projekt
  • Portfolios zu den verschiedensten Themenbereichen
  • Zusammengestellte Sammlungen von Arbeiten, Werke oder Momenten im Zusammenspiel mehrerer Kinder
  • Bericht der Eingewöhnungsphase
  • Jährlicher Entwicklungsbericht
  • Abschlussbericht beim Verlassen der Kindertageseinrichtung

Die Bildungsdokumentation ist Gegenstand für den partnerschaftlichen Austausch des pädagogischen Fachpersonals mit den Eltern/Personensorgeberechtigten über die einzelnen Entwicklungsschritte und des aktuellen Entwicklungsstandes des Kindes, seine Interessen, Fähigkeiten sowie geplante nächste Schritte im Rahmen der mindestens einmal jährlich stattfindenden/angebotenen Elterngespräche.

 

Um zu erfahren, wo sich das Kind in seiner Entwicklung befindet und um seine Bedürfnisse zu erkennen, müssen wir es genau beobachten. Der frühzeitige Blick auf die Entwicklung von Kindern ist somit eine grundlegende Voraussetzung für eine gezielte, individuelle und erfolgreiche Frühförderung. Kindertagesstätten bieten hierfür die besten Voraussetzungen.

 

Wir nutzen folgende erfahrene, wissenschaftlich fundierte Entwicklungs- und Beobachtungsverfahren, um den Entwicklungstand der Kinder festzuhalten:

 

  •  DESK

Das „Dortmunder Entwicklungsscreening“ (DESK) für Kindertageseinrichtungen ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, mit dem Fähigkeiten von 3-6-jährigen Kindern in den Bereichen Fein- und Grobmotorik, soziale Entwicklung sowie Sprache und Kognition (hierzu zählen Wahrnehmung, Erkennen, Denken) erhoben werden.

 

Der Bereich „Sprache und Kognition“ umfasst z.B. Aspekte der Sprachproduktion und des Sprachverständnisses, kommunikative Fähigkeiten wie auch Problemlösefähigkeiten.

 

Die Intention ist es, einen ganzheitlichen Entwicklungsstand sicher sowie gezielt zu erkennen und bereits im Vorschulalter den Kindern eine passgenaue, individuelle Förderung zu ermöglichen!

 

Weiterer Infos über DESK finden Sie z.B. unter www.Fruehfoerderstellen.de

 

  • BaSiK

BaSiK (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen) ist ein von der Forschungsstelle Bewegung und Psychomotorik unter der Leitung von Prof Dr. Renate Zimmer 2010 entwickeltes Beobachtungsverfahren.

 

Bei BaSiK handelt es sich um ein Verfahren, welches eine begleitende Beobachtung der kindlichen Sprachentwicklung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen ermöglicht. Die Beobachtung erfolgt im pädagogischen Alltag und hat das Ziel, den Sprachentwicklungsverlauf eines Kindes kontinuierlich zu dokumentieren und darüber hinaus auch speziellen Förderbedarf zu erkennen. Aufbauend auf den Beobachtungen können Maßnahmen einer alltagsintegrierten Sprachbildung abgeleitet werden. Das Verfahren liegt in einer Version für Kinder unter drei Jahren und einer Version für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt vor.

 

Weiterer Infos über BaSik finden Sie z.B. unter www.bewegtesprache.de

 

  • BISC

Das Bielefelder Screening (BISC) ist ein Verfahren zur Früherkennung einer möglichen Lese- Rechtschreib-Schwäche (LRS), welches speziell für Vorschulkinder konzipiert wurde.

Eltern, bei deren Kindern sich eventuelle Schwächen im Testverfahren zeigen, wird empfohlen, ihr Kind in den darauffolgenden Monaten spielerisch, aber gezielt mit dem Würzburger Trainings-programm „Hören, Lauschen, Lernen“ (HLL) fördern zu lassen.

 

Neben der kindbezogenen Dokumentation präsentieren, visualisieren und dokumentieren wir unsere pädagogische Arbeit gruppenintern- oder übergreifend auf vielfältige Weise durch z.B. Ausstellungen, Aushänge, Ankündigungen, Informationen, Termine, Reflektionen und Wochenrückblicke. Dabei sind auch die Freispielzeiten und das Spielen in den verschiedenen Gruppen- und Kitabereichen von großer Bedeutung.

 

 

Mit Ende der Betreuung des Kindes aus unserer Kindertageseinrichtung geht die Bildungsdokumentation ganz in das Eigentum des Kindes über bzw. wird sie den Er-ziehungsberechtigten ausgehändigt. Die Eltern entscheiden selbst, ob sie, im Sinne einer positiven Ausgestaltung des Übergangs in die Grundschule oder in eine andere Kindertageseinrichtung als nächsten Ort der Bildung und Erziehung, die Dokumentation dieser Institution zur Einsichtnahme vorlegen.